Meine lieben Lauffreunde,
die Zeit ist endlich gekommen, meine Sommerpause bei dem richtigen Wetter zu genießen. Die Sonne scheint, die maltesische Küste ruft und alles lädt ein die Seele baumeln zu lassen. Doch auch wenn aktuell keine Wettkämpfe anstehen, muss ich trotzdem mein Fitnesslevel stabil halten und regelmäßig meinem Training (Laufen, Fitnessstudio…) nachgehen.
Vielen fällt es jedoch schwer, ohne ein anstehendes Event, wie ein 10Km-Wettkampf oder gar ein Halbmarathon, sich zum regelmäßigen und ernsthaften Training zu motivieren. Leider werden Trainingseinheiten verschoben, aufgeschoben oder gar nicht gemacht.
Leider achten auch viele nicht mehr gründlich auf ihre Ernährung.
SOMMERZEIT = GRILLZEIT, COCKTAILZEIT & SCHLEMMERZEIT
Jeder von uns soll seine Pause richtig genießen, aber trotzdem langfristige Ziele nicht aus den Augen verlieren. Zehn Wochen sind eine lange Zeit, in der man seine gesamte Form verlieren kann. Die mangelnde Disziplin wird irgendwann dein schlechtes Gewissen aufwecken.
Doch was ist es, was uns die Disziplin verlieren lässt?
Unsere Art zu Denken!
Erinnere dich an deinen letzten großen Erfolg – an das stolze Gefühl & die Erleichterung.
Bei mir war es Ende Mai, als ich meine Laufsaison 2015/16 mit einer neuen persönlichen Bestzeit im 10Km Wettkampf abgeschlossen habe.
Diesen Erfolg verdanke ich meiner mentalen Stärke, die ich im letzten Jahr sehr zum positiven entwickelt habe.
Wie zeigt sich Mentale Stärke?
Am Wettkampftag war es super heiß, schwül und ich körperlich irgendwie schlapp und nicht in Laufstimmung. Im Klartext: Ich wollte zurück in mein Bett!
Doch meine Gedanken lenkten mich schnell von all den physischen Konditionen ab. Dieser Wettkampf war mein letzter der Saison – meine Chance nochmal 101% zu geben, um den letzten Wochen intensiven Training wirklich einen Wert zu geben. Wenn ich jetzt nicht nochmal Vollgas gebe, waren die letzten Wochen Zeitverschwendung.
Also, was habe ich gemacht?
Mein Coach sagt immer: „Fokus auf das, was du kontrollieren kannst!“
Das Wetter ist definitiv etwas, was ich nicht kontrollieren oder beeinflussen kann – meine Gedanken dagegen schon.
Somit entschied ich, meine Gedanken auf folgende Punkte zu lenken:
- Fokus auf die Pace
- Fokus auf entspannte Schultern
- Fokus auf entspannte Gesichtsmuskeln
Verspannungen und Verkrampfungen unterstützen sehr schnell negative Gedanken. Also war es wichtig hier vorzubeugen:
– ICH HABE TRAINIERT –
– ICH HABE VERTRAUEN IN MICH –
– ICH HOLE MIR MEINE PERSÖNLICHE BESTZEIT –
Ab einer halben Stunde vor dem Startschuss kreisen diese Gedanken non-stop durch meinen Kopf. Der letzte Motivationsschub.
Doch damit ist es nicht erledigt – die harte Arbeit beginnt bei einem 10Km Wettkampf ab dem 5. Km. Auf halber Strecke zu sein, kann vor allem bei schlechten Bedingungen (z.B. Wetter) sehr demotivierend sein. Ich rede deshalb „lautlos“ immer positiv auf mich ein:
„DU SCHAFFST DAS“, „GEB NICHT AUF“ oder „DU BIST STARK – MACH WEITER“Ich habe gelernt mein eigener Motivationscoach zu sein, der mich entlang der Strecke zur Ziellinie unterstützt.
A POSITIVE MINDSET IS THE KEY TO SUCESS
Die Gedanken lassen uns Wände durchbrechen, nicht der Körper.
Nur mit mentaler Stärke kannst du wirklich das geglaubte unerreichbare erreichen.
Wenn du dir jeden Tag sagst „du kannst das nicht“, „du schaffst das nicht“ oder “ du wirst nie dort hinkommen“, wird dir auch nichts gelingen.
Du wirst entsprechend deiner Gedanken handeln, dich lustlos fühlen und keine Motivation spüren.
Versuchen wir ein Experiment: 1 Woche – 5 Minuten am Morgen
1. schau in den Spiegel und lächle dich an (wiederhole das 2-3x)
2. sag dir laut: ich bin stolz auf mich und auf was ich alles erreicht habe
3. sag dir laut: „du kannst das“, „das wird dein Tag“
(formuliere dein konkretes Ziel, wenn du eines hast)
4. schau nochmal in den Spiegel und lächle dich an
Du startest deinen Tag mit positiven Gedanken, welche deine Handlungen bestimmen. Mit der richtigen Einstellung, etwas Motivation und Entschlossenheit läufst du täglich immer in Richtung Erfolg.
Negative Gedanken hingegen sind Limitierungen, die wir uns selber setzen. Wir allein.
Wenn andere versuchen dich zu demotivieren, dein Können anzweifeln und dich runter ziehen wollen – Dreh dich um und sag:
Schau genau hin! (Prove them wrong)
Nutze die negative Energie der anderen um dich selbst zu motivieren und zu boosten.
Hier sind 3 kleine Hilfestellungen, um dein Selbstbewusstsein zu stärken:
- Sei dein eigener gut zuredender Freund
-> unterstütze dich täglich mit positiven Worten - Kontrolliere deine Gedanken
-> erlaube dir schlechte Tage, aber limitiere sie (1-2 Tag max.)
-> Lächle viel und „bade“ täglich gedanklich in deinen Träumen - Mach produktive Entscheidungen
-> vergesse nie dein Ziel und stell sicher es ist klar formuliert
-> behandle dich selbst gut
-> keine Ausreden!
Mentale Stärke zu entwickeln erfordert Zeit, Geduld und einen starken Willen. Du kannst täglich daran arbeiten – in alltäglichen Situationen, z.B. zu Hause, auf Arbeit oder beim Training. Es gibt immer wieder Situationen wo du dir wünschst, jemand spricht dir gut zu. Warte nicht darauf – übernimm die Verantwortung für dich und deine Gedanken.
Mentale Stärke ist in jeder Lebenslage hilfreich und bedeutet dass du ein gutes Selbstwertgefühl hast. Es wird dich bewusster und viel glücklicher Leben lassen. Im Sport vor allem wird es dir helfen, deine selbst errichteten Barrieren einzureißen und deine Ziele zu erreichen.
Nutze diese 4 Methoden um deine Mentale Stärke zu verbessern:
- Lerne von deinen Misserfolgen
-> analysiere deinen Fehler & fokussiere danach nur noch auf die Lösung - Akzeptiere die Herausforderung
-> bereite dich auf dein Training/ Wettkampf mental vor
-> erinnere dich im „schmerzhaften“ Moment, warum du angefangen hast
-> Fokus auf was du kontrollieren kannst - Bring dich in die richtige Stimmung
-> vor einem Wettkampf solltest du alles vermeiden, was Energie vergeudet
-> mache Dinge die dich entspannen und zum Lachen bringen
-> „bade“ gedanklich in deinem Erfolg (lebe bereits dein Wunschergebnis) - Begrüße den Schmerz
-> beim Erreichen deiner mentalen Grenze, denke an die 101% die du geben willst
-> gib all deiner harten Arbeit einen Sinn
-> „Der Stolz eines erreichten Zieles ist unbezahlbar“
Mit der richtigen Einstellung, der richtigen Denkweise und Motivation kannst du alles erreichen!
Stell sicher, du kennst dein Ziel!
Stell sicher, es ist genau das was du willst!
Stell sicher, du kannst es fühlen und beginn es zu leben!
LOVE WHAT YOU DO & DO IT WITH PASSION
Eure Bella
Hallo Bella,
Sehr schöner Motivations Text der doch recht stark zum Nachdenken verleitet.
Ich habe leider mein Training aufgrund von Prüfungen aktuell vernachlässigt aber ab nächster Woche gehts dann wieder los bis zum Winter. Mein Laufticker zeigt mir noch einige Kilometer an die ich gerne dieses Jahr zurück legen möchte.
Gruß Frederick
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Ich wünsche dir ganz viel Erfolg beim Wiedereinstieg 💪🏻👏🏻😃
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Hallo Bella,
als Mentalcoach, der regelmäßig mit Top-Sportlern arbeitet, kann ich Dir nur zustimmen und mich bei Dir für den tollen Blog-Eintrag bedanken! Ich verbinde damit die Hoffnung, dass Du mit dem Post ein paar Leute zum mentalen Training bringst, die vorher vielleicht glaubten, dass das nichts für sie sei. Das stimmt nicht!!! Mentales Training ist für jeden hilfreich!
Besonders gut finde ich, dass Du versuchst, Dein eigener Mentalcoach zu sein. Das ist auch mein Coaching-Ansatz: Ich versuche, meinen Klienten zu zeigen, wie sie sich selbst coachen können. Denn selbst, wenn ich sie zu einem Wettkampf begleite, so kann ich doch nicht für sie denken, beim Aufschlag neben ihnen stehen, beim Marathon neben ihnen herlaufen (davon abgesehen, dass meine Kondition nach zwei Kilometern Einspruch einlegen würde…).
Gut gefällt mir auch Dein Hinweis „Sei Dein eigener, gut zuredender Freund.“ Genauso ist es! Oft frage ich meine Klienten: „Was würdest Du mit einem Trainer machen, der mit Dir ständig so negativ redet und Dich verbal so fertig macht, wie Du es gerade mit Dir selbst tust?!“ „Ich würde ihn aus dem Team schmeißen“, ist eine häufige Antwort. Also liegt es doch nur nahe, dass wir mit uns selbst mal mindestens so wertschätzend und positiv kommunizieren, wie wir es von anderen erwarten, oder?!
Einziger kleiner Verbesserungsvorschlag: „Gib nicht auf!“ würde ich umformulieren, weil unser Gehirn auf einer bestimmten Wahrnehmungsebene keine Verneinungen kennt. Es bestünde die Gefahr, dass Dein Kopf sich noch mehr mit dem Thema Aufgeben beschäftigt, wenn Du Dir so etwas sagst. Formuliere es doch einfach positiv: „Halte durch!“ oder „Zeig‘, was Du kannst“ oder, wie Olli Kahn es mal so schön formulierte: „Weiter! Immer weiter!!!“
Ich wünsche Dir für Deine Wettkämpfe dieses Jahr viel Erfolg und sende Dir beste Grüße,
Dein Harald
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Vielen lieben Dank für das tolle und ausführliche Feedback 😊
Es gibt mir ein gutes Gefühl eine solche Rückmeldung von einem Profi-Coach zu bekommen. Heißt für mich, dass ich auf einem guten Weg bin.
Ich geb dir recht mit der „Verneinung“ und den möglichen negativen Auswirkungen. Ich werde in meinen zukünftigen Trainingseinheiten (z.B. Planken) mal genauer darauf achten. Ich hab gemerkt, dass das mentale Training nie aufhört und wir uns hier immer weiter verbessern können.
Bei Laufwettkämpfen sporne ich mich vorwiegend auf Englisch an, wie „keep going“, „you can do that“ oder „go for it“.
Kurz, einfach & effektiv 😊
Nochmal tausend Dank für deine Zeilen 😃
☀️ Liebe Grüße aus Malta ☀️
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Gerne 🙂
Ich lerne auch jeden Tag etwas von meinen Sportlern, insofern war das auch spannend für mich – Danke zurück 😉
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