Der Trendsport Pádel gehört zu den beliebten Sportarten auf Mallorca und Spanien. Er ähnelt Tennis und wird auch mit Tennisbällen gespielt. Ex-Tennisprofi Alexander Hillbricht hat den beliebten Volkssport aus Spanien nach Berlin geholt und wer gerne Ballsportarten spielt, kommt an Pádel nicht vorbei…

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 1. Vorteil : Padel knüpft Kontakte zwischen den Geschlechtern durch die Einzigartigkeit, das in diesem Sport Frauen und Männer auch gegeneinander antreten können. Das hört sich schon einmal gut an, heute werden wir im Interview mit Alexander Hilbricht, Inhaber von Padel – Berlin alles über die neue Tennis- Squash Trendsportart erfahren.

iSpodBerlin: Hallo Alexander, Padel gibt es bereits schon seit den 60er Jahren – kann man Padel trotzdem noch als Trendsport bezeichnen?

 Alexander Hillbricht: Ja, jedenfalls wenn man sich auf Deutschland bezieht. Hier gibt es aktuell nur 16 Plätze. Die Gemeinschaft ist noch sehr klein, auch wenn sich in jedem Jahr mehr Personen und Vereine trauen, einen neuen Padelplatz in Deutschland zu bauen. Die Sportart ist nur in Spanien, Argentinien und Mexiko sehr populär. Damit meine ich, dass selbst nichtspielende Bürger diesen Sport kennen oder von ihm gehört haben.

iSpodBerlin: Wie bist du zum Padelsport gekommen?

Alexander Hillbricht: Ich habe 2 Jahre lang in Spanien (Valencia und Benidorm) gelebt. Meinen ersten Kontakt mit Padel hatte ich 2010 in meiner Tennis-Akademie. Wir haben uns regelmäßig auf den Padelplätzen gedehnt. Das erste Mal gespielt hatte ich in 2011. Ich hatte schnell gemerkt, dass ich diesen Sport gerne nach meiner Tenniskarriere weiterspielen möchte.

iSpodBerlin: Wann hast du Padel-Berlin gegründet und wer gehört alles dazu?

Alexander Hillbricht:  Mitte 2011 kam in mir der Gedanke auf, diese Sportart spielen zu wollen. Nach einer Recherche entdeckte ich jedoch, dass es in Berlin noch keine Plätze gab und viele verschiedene Personen versucht haben, einen Platz in Berlin zu installieren. Jedoch alle ohne Erfolg. Ich beschloss dann der erste zu sein und baute aus privaten Mitteln die erste Padeltennis-Anlage in Berlin. Eröffnet haben wir am 14.07.2012.

Auch wenn es schwer zu glauben ist betreibe ich ganz alleine die Sportanlage. Ich kümmere mich um alles: die Koordination der Matches, die Ausbildung der Spieler, die monatlichen Turniere sowie die Erweiterung der Anlage. Ab und an beschäftige ich für das Wochenende eine Aushilfe. PadelBerlin ist also mein “ganz eigenes Baby.”

iSpodBerlin: Wow, das hört sich nach einen 24/7 Job an, hat sich Padel mittlerweile in Berlin  etabliert?

Alexander Hillbricht: Das könnte man schon so sagen. Es gibt mittlerweile 200 Mitglieder und mehr als 1.000 unterschiedliche Spieler waren schon auf unseren Plätzen aktiv. Es ist aber natürlich noch eine relativ kleine Anzahl von Personen, die diesen Sport kennen. Seit 2013 bin ich am Rande der Auslastung, weshalb in diesem Jahr 2015 auch ein neuer überdachter 3. Platz gebaut wird.

iSpodBerlin: In Spanien ist Padel Volksport, wie siehst du die Entwicklung in Deutschland?

Alexander Hillbricht: Überall lese und höre ich immer “Padel hat Potential” und “Padel hat das Zeug zum Volkssport.” Ich stimme dem absolut zu, jedoch muss ich nach den letzten 3 Jahren kritisch anmerken, dass es nicht nur reicht, für den Sport Werbung zu machen sondern auch selbst das Risiko einzugehen, Padelplätze zu bauen. Sollten sich nicht mehr Personen und Vereine dazu entschließen, das Risiko für den Bau eines neuen Platzes einzugehen,  wird es noch eine sehr lange Zeit dauern, bis es zumindest 50 Padelplätze in Deutschland geben wird.

Ich für meinen Teil gehe weiter meinen Weg mit dem Ziel, ein echtes Padelzentrum in Berlin zu errichten. Denn ich kann nicht beeinflussen, was andere tun. Es reicht ja auch, wenn Padel in Berlin seinen Bekanntheitsgrad erweitern kann.

iSpodBerlin: Wie viele Trainer arbeiten bei Padel-Berlin?

Alexander Hillbricht: Wie schon erwähnt gibt es aktuell nur einen Trainer in Form von meiner Person. Neben dem öffentlichen Schnuppertraining jeden Freitag beginnend ab März 2015 gebe ich auch privaten Unterricht für Mitglieder und Spieler, welche sich in dieser Sportart weiterentwickeln wollen. Die Kenntnisse habe ich von Trainern und Profis sowie eigener Fortbildung erlangen können.

iSpodBerlin: Kannst du uns ganz kurz die Spielregeln erklären?

Alexander Hillbricht: Padel wird wie Tennis gespielt. Die Zählweise und ein Großteil der Regeln sind identisch. Der größte Unterschied liegt im Aufschlag von unten sowie der Tatsache, das Padel nur im Doppel gespielt werden kann. Die umliegenden Zaun- und Glaselemente können in das Spiel einbezogen werden. Letztendlich gilt wie im Tennis, dass der Ball maximal 1x den Boden des gegnerischen Feldes berühren darf. Bälle welche direkt gegen die Zaun- oder Glaselemente fliegen ohne den Boden zu berühren zählen als Fehler. Am besten einfach mal ausprobieren, dann lernt sich das schneller.

iSpodBerlin: Wie unterscheidet sich denn Padel  konkret von Squash oder Tennis?

Alexander Hillbricht: Padel ist die beste Mischung aus beiden Sportarten. Im Tennis wird auf einem Feld gespielt, eine Rückwand gibt es nicht. Squash wird Indoor gegen eine Wand gespielt. Padel wird auf einem etwas kleinerem Feld als Tennis mit Wänden gespielt. Padel verbindet die besten Aspekte der beiden Sportarten und ist zudem gelenkschonend da es auf Kunstrasen mit Quarzsand gespielt wird. Auch sind die Schläger kleiner und handlicher gegenüber den Squash- und Tennisschlägern.

iSpodBerlin: Wenn man z.B. lange Tennis oder Squash gespielt hat, fällt einen die Umstellung schwer?

Alexander Hillbricht: Nach den Erfahrungen der letzten Jahre bringen beide Spielertypen etwas in das Padel, was ihnen bei der Sportart hilft. Gleichzeitig haben Sie auch Probleme, welche oftmals der Anreiz sind, Padel weiterzuspielen.

Während die Tennisspieler den Ball nicht gegen die Wand lassen und oftmals überrascht sind, dass der Ball wiederkommt spielen die Squashspieler mit der Wand, sind jedoch was die Technik angeht etwas eingeschränkter. Aber alle Spieler sehen in dem Sport eine tolle neue Herausforderung, wo sie die bisherigen Techniken und Taktiken ihres Sports perfekt einfließen lassen können.

iSpodBerlin: Ist die Schlägergröße in etwa gleich?

Alexander Hillbricht: Nein, die Schläger sind deutlich kleiner und kürzer als vom Squash und Tennis. Es gibt auch keine Seiten auf dem Schläger wie bei den anderen Sportarten. Der Schläger besteht aus einer kompletten Fläche aus einer Plastik- und Fieberglasmischung und ist leicht in der Handhabung für jedermann. Zusätzlich ist die kürze des Schlägers gelenkschonend und verhindert Probleme im Schulter, Ellenbogen oder Handgelenkbereich.

iSpodBerlin: Wie unterscheiden sich Padelschläger in den Preiskategorien?

Alexander Hillbricht: Es gibt Padelschäger in der unteren Preiskategorie von 50 Euro, natürlich gibt es aber auch hochwertige Modelle im Wert von 120-200 Euro. Das hängt vom Spieler und seiner Erfahrung ab. Ein Vorteil ist, dass nach dem Kauf keine zusätzlichen Kosten wie das besaiten der Schläger hinzukommen.

iSpodBerlin: Ab welchen Alter kann man mit Padel beginnen?

Alexander Hillbricht: Padel kann man wie im Tennis ab den frühesten Kinderjahren spielen. In der Regel können alle Kinder ab 8-10 Jahren ohne große Vorerfahrung schon miteinander spielen.

iSpodBerlin: Ist Padel schwer zu erlernen, sollte man Fähigkeiten mitbringen?

Alexander Hillbricht: Padel hat sich in Spanien, Argentinien und Mexiko hauptsächlich verbreitet, weil es so einfach ist. Vorerfahrung kann helfen, ist aber ein muss. Jeder Spieler hat vom ersten Moment an Spaß und verbessert seine Fähigkeiten mit dem Schläger und Spielfeld enorm ab der ersten Stunde. Die Technik ist nicht ausschlaggebend. Jeder kann ja auch am Strand Beachtennis spielen.

iSpodBerlin: In Deutschland gibt es schon sieben Padelsport-Anlagen, gibt es auch schon Meisterschaften? 

Alexander Hillbricht: Es gibt die German Padel Series, eine Turnierserie welche der Deutsche Padel Verband jährlich in´s Leben ruft. Nach den Turnieren nehmen die 16 besten Spieler an dem German Padel Masters teil, welches jedes Jahr an einer anderen Padelanlage bisher stattgefunden hat. Die besten Spieler werden mittels der vergebeben Punkte der Turniere ermittelt. Zusätzlich gibt es noch den German Padel Circuit, eine Turnierserie, welche nur in der Indoor-Anlage vom Padel Point NRW in Herne monatlich stattfindet.

iSpodBerlin: Falls ja, wann und wo finden sie 2015 statt?

Alexander Hillbricht: Noch gibt es keinen Turnierplan oder eine Ausschreibung, da der Deutsche Padel Verband meist erst zum Frühling mit den Standorten spricht oder diese informiert. Ich gehe aber davon aus, dass sicherlich wieder Städte wie Berlin, Köln, München, Frankfurt dabei sein werden.

iSpodBerlin: Hast du außer Padel noch andere sportliche Hobbys, wie hältst du dich fit?

Alexander Hillbricht: Nein, andere Sportarten habe ich aufgegeben, weil keine Zeit dafür bleibt. Ich lebe und liebe das Padel. Vielleicht schwinge ich ab und an noch den Tennisschläger. Aber das kommt sehr selten vor. Auch mal zusammen Fußball spielen könnte ich mir vorstellen, wenn es die Freizeit irgendwann einmal erlaubt.

Ich werde am 28.02. dieses Jahres 35 Jahre alt.

iSpodBerlin: Was gefällt dir an Berlin am besten?

Alexander Hillbricht: Berlin hat alles zu bieten und ist vergleichsweise billig zu anderen Metropolen in der Welt. Jede Kultur aus dem Ausland findet in Berlin seinen Platz, jeder Neubewohner findet schnell Anschluss zu gleichgesinnten oder Personen aus dem gleichen Land.

Besonders gut gefällt mir das öffentliche Nahverkehrsnetz in Berlin, welches sehr gut ausgebaut ist und somit das Erreichen der Ziele leichter macht. Es herrscht auch ein großes Angebot in allen Freizeitaktivitäten. Berlin ist einfach super und in allen Dingen sehr gut aufgestellt.

iSpodBerlin: Was sind deine Lieblingsecken, hast du eine nette Empfehlung?

Alexander Hillbricht: Meine Lieblingsecken sind der Ku´damm im Bereich Europacenter, natürlich die Simon-Dach Straße mit den ganzen Cafés und Restaurants. Es gibt eigentlich so gut wie keine Ecke in Berlin, welche nicht etwas zu bieten hat.

Vielen Dank für das nette Interview… und natürlich könnt ihr Padel auch über  www.ispodberlin.de  buchen … und wir sehen uns demnächst bei Padel-Berlin.  

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