101 Dinge, die man getan haben sollte, … : – Eine Fahrt in einem Oldtimer durch Havanna auf Kuba

In meinem ersten Teil über Havanna, berichtete ich über eine sehr interessante Route durch die Altstadt von Havanna. Heute wird es in einem der noch zahlreichen Oldtimer durch Havanna gehen. Wir fahren auch an einigen Sehenswürdigkeiten der Neustadt vorbei.

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Solch eine Fahrt kostet in der Regel 40 CUC, das sind derzeit ca. 35,- E und in der Regel ist Platz für vier Personen. Um das beste Erlebnis zu haben, sollte man sich schon ein Cabriolet mieten, da man den besten Rundumblick hat.

Die meisten Oldtimerfahrten werden vor dem Capitol bzw. Theater angeboten. Ich kann aber auch die Straße hinter dem Hotel Sevilla empfehlen, da hier meist die Gäste aus diesem Hotel zur Fahrt abgeholt werden und man sicher sein kann, dass man auch diesen wirklich fairen Preis bekommt.

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Die Fahrdauer beträgt ca. eine Stunde und bietet viel für das Geld. Die Tour ist verhandelbar, das heißt, falls man mehrere Touren plant, kann man auch andere Gebiete anfahren lassen. Meine zweite Fahrt dauerte übrigens 70 min. für denselben Preis.

Der erste Wagen, den ich bestieg, war ein 52′ Chevy Cabriolet in einem völlig gepflegten Zustand. Wenn sich der Wagen auch in dem Alter ein bisschen quälte, hatte man ein tolles Fahrgefühl und Zeit die Umgebung genau zu studieren. Ich wollte bei der Fahrt auf alle Fälle die legendäre Rumfabrik der Marke “Legendario“ ansteuern und erklärte es dem Fahrer, der auch meinte, es sei kein Problem, er kennt den Weg.

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Da die alte Rumfabrik nicht mehr in der Altstadt lag, war diese auch nicht zu Fuß zu erreichen. Man hätte sich natürlich auch einen der Busse nehmen können, aber ich wollte es gleich mit dieser Fahrt verbinden.

Dort angekommen ging es in dem Gebäude, das in Teilen renoviert wurde, eine steile Treppe hinauf in einen Verkaufsraum. Hier gab es Rum und Zigarren zu erwerben. Im gleichen Raum stand ein Verkäufer, der die einzelnen Sorten der Marke “Legendario“ zur Verkostung anbot. Ich lehnte aber dankend ab, da es bei schwülen 32 C für meinen Geschmack nicht die richtige Zeit für eine Rumverkostung war. Im Nebenraum gab es noch eine Bar, in der auch genüsslich Zigarre gepafft wurde.

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Als ich den Verkäufer nach der Produktionsstätte fragte, zeigte er durch ein Fenster, nach unten in eine alte Produktionshalle mit dem Verweis, dass hier alles renoviert werde. Nur vor dem Verkaufsraum war eine kleine Produktionsanlage exemplarisch aufgebaut, die war aber mehr historisch als noch funktional. Die eigentliche Produktionsstätte war heute woanders, schade.

Okay, nach dieser kleinen Enttäuschung ging es weiter in dem roten Chevy durch zahllose Straßen, vorbei an dem ehemaligen Botschaftsviertel, dem John-Lennon-Park und zum Platz der Revolution, offiziell “Plaza de la Revolucion Jose Marti“. In der Mitte des Platzes steht ein 109 Meter hoher Turm, den man auch als Orientierung in Havanna von Weitem erkennt. Es ist das Jose-Marti-Denkmal, vor dem Turm steht die Statue desselben Mannes.

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An den umliegenden Gebäuden sieht man riesige Porträts von z.B. Ernesto “Che“ Guevara. Auf diesem Platz finden auch Großveranstaltungen jedes Jahr zum 1. Mai, militärische Paraden und Volksversammlungen statt.

Weiter geht es vorbei an einem der wohl größten katholischen Friedhöfe der Neuen Welt, dem “Necropolis Cristobal Colon“. Dieser Friedhof beherbergt über eine Million Gräber. Das Straßennetz innerhalb des Friedhofs umfasst ca. 20 Kilometer. Er steht unter Denkmalschutz und wird heute gern von Touristen besucht.

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Bei der zweiten Fahrt in einem Oldtimer wählte ich einen 57′ Plymouth Cabriolet und die Fahrt ging auch durch den großen Park von Havanna, dem “Bosque de La Habana“. Der Park erinnerte mich mit seiner Landschaft, die an dem Fluss “Rio Almendares“ entlang führte, an Landstriche im Süden der USA, mit seinen wild wuchernden Schlingpflanzen.

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Außerdem machten wir einen Stopp an der “Plaza de la Catedral“, die wieder in der Altstadt liegt, nachdem der Fahrer mich über den Malecon zurückgefahren hatte. Hier gleich unweit dem “Castillo de la Real Fuerza“ befindet sich einer der fünf Hauptplätze von Old-Havanna, dieser Platz ist ein Muss für jeden Besuch von Havanna. Interessant ist, dass die Kathedrale zwei ungleiche Türme hat, da man damals nach dem Bau des ersten Turmes feststelle, dass der Zweite den Zugang zur “Calle San Ignacio“ versperren würde, kurios. Der Platz ist komplett erhalten und gibt ein herrliches Bild von Old-Havanna.

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Danach ging es im Wagen vorbei am alten Handelszentrum, dem Plaza de San Francisco de Asis, der unmittelbar am Hafen liegt. Der Platz ist mit sehr interessanten Gebäuden umgeben, darunter auch Kolonialgebäude aus dem 18. Jahrhundert. Vorbei ging es an der Bar “Dos Hermanos“, die wir aus dem ersten Teil schon kennen und weiter zur Markthalle “Almacenes San Jose Artisans“, eine Art Kunsthandwerkmarkt, bei dem man aber auch jede Art von Mitbringsel findet, die man evtl. vorher verpasst hat.

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Fazit: Eine Rundfahrt in einem der Oldtimer von Havanna ist ein Muss, um diese Stadt hautnah zu erleben, da man nicht alles zu Fuß erkunden kann. Die öffentlichen Buslinien sind nicht immer geeignet und bei Weitem nicht so spaßig, wie eine Fahrt in einem der alten Wagen. Es sollte ein Cabrio sein, falls es nicht gerade regnet und man sollte Abgase in den Straßen von Havanna gut verdauen können, da man davon in einen offenen Wagen jede Menge zu schnuppern bekommt. Viel Spaß bei der nächsten Tour durch Havanna.

Bis bald Euer

Joe

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Route:

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2 Kommentare

  1. Was für geniale Impressionen.
    Wow das war sicher eine coole Erfahrung. Diese Autos kenne ich meistens nur von Bildern und ich stelle mir so eine Rundfahrt einfach unheimlich schön vor.

    Liebe Grüße Anni

    Gefällt 2 Personen

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