Wer die Etappen der Radmeisterschaften verfolgt, kommt schon alleine bei dem Gedanken daran, bei 39 Grad Lufttemperatur auf dem Rennrad zu sitzen, massiv ins Schwitzen.
Dabei stellt sich beinahe zwangsweise die Frage danach, was eigentlich in unserem Organismus passiert, wenn wir unter sportlicher Anstrengung derart heftig schwitzen. Die Antwort ist einfach, denn mit der Flüssigkeit, die zur Kühlung des Organismus abgesondert wird, verlieren wir auch wertvolle Mineralien und Salze, ohne die der Stoffwechsel nicht funktionieren kann.
Wie wichtig ist aber speziell Salz für Sportler wirklich?
Warum braucht der menschliche Körper überhaupt Salz?
Viele Menschen glauben nicht zuletzt dank der eindimensionalen Darstellung in den Medien, dass Salz für den menschlichen Körper generell schädlich ist und am besten gemieden werden sollte.
Dabei ist das Gegenteil der Fall, denn Salz lässt nicht nur das Essen besser schmecken, sondern ist für zahlreiche biochemische Prozesse essenziell. Salze und darunter speziell das Natrium sind wichtig für den Knochenaufbau, die Verdauung, die funktionale Erhaltung des Nervensystems, Regulation des Blutdrucks sowie für die Steuerung des Wasserhaushaltes.
Vor allem für Sportler ist der letztgenannte Aspekt von besonderer Wichtigkeit.
Welche Auswirkungen hat ein hoher Salzverlust auf die sportliche Leistung?
Starkes Schwitzen im Zuge sportlicher Belastungen kann dazu führen, dass der Organismus innerhalb einer einzigen Belastungsstunde neben nicht unerheblichen Mengen an Kalium und Hydrogencarbonat bis zu 3000 Milligramm Natriumchlorid verliert. Problematisch ist dies insbesondere aufgrund der Rolle, die Salz beziehungsweise Natriumchlorid im Rahmen der Hydrierung spielt. Sinkt der Salzgehalt zu stark ab, kann der Körper Flüssigkeit nur noch schlecht aufnehmen. Dies führt unter Belastung zu Symptomen wie Muskelkrämpfen, Übelkeit und starken Kopfschmerzen, sodass an sportliche Leistung nicht mehr zu denken ist. Bereits ab einer Dehydrierung von nur 2,5 Prozent beginnt ein massiver Leistungsabfall insbesondere im Bereich der aeroben Ausdauerfähigkeit. Bei 4 Prozent leidet die Kraftleistung und ab einem Flüssigkeitsverlust von 10 Prozent droht bereits Lebensgefahr.
Wie kann der Salzbedarf optimal gedeckt werden?
Bei der Salzversorgung sollten Sportler jedoch auf die Verwendung hochwertiger Salze setzen, die ohne zugesetzte Stoffe auskommen. Naturbelassene Salze, die aus Steinsalzkristallen gewonnen werden, stehen bei Sportlern dabei besonders hoch im Kurs, da sie sich sowohl für die Zubereitung von Speisen, als auch für die Verwendung im Rahmen des Sports bestens eignen. In der Praxis können Sportler 1,5-2 Gramm eines solchen Salzes mit einem Liter Flüssigkeit mischen und erhalten damit ein isotonisches Sportgetränk, das einen Teil des Salzverlustes wieder ausgleicht und eben durch seinen Salzgehalt die Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit verbessert.
Wie viel Salz brauchen Sportler wirklich?
Verblüffender Weise kann der Organismus Flüssigkeit ohne enthaltene Salze beziehungsweise Natrium nur sehr schlecht aufnehmen. Wer also während langer und intensiver Trainingseinheiten Wasser ohne enthaltene Salze zu sich nimmt, schadet seinem Körper eher, da somit nur weitere Salze ausgeschwemmt werden. Es ist daher insgesamt wichtig, dass der während des Trainings erlittene Salzverlust möglichst zeitnah ausgeglichen wird. Als optimal gilt bei intensiven Einheiten im Sommer eine Zufuhr von 1,5-2 Gramm Salz pro Belastungsstunde. Abgesehen davon benötigen auch Sportler für den Alltag keine höhere Salzzufuhr als Durchschnittsmenschen, zumal eine gesunde Mischkost den täglichen Salzbedarf in jedem Fall deckt.
Fazit
Unter dem Strich steht damit fest, dass Salz vor allem für Sportler von besonderer Wichtigkeit ist und die Verteuflung des Salzes im Gegenzug nur als höchst gefährlich bezeichnet werden kann. Vielmehr geht es wie bei allem darum, dem großen Mediziner Paracelsus zu folgen und im Detail auf die Qualität und Menge des aufgenommenen Salzes zu achten.
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