Single-Montagskolumne: Sportunterricht, 4. Klasse.

Handball, in meiner Grundschule spielte man Handball. Ein Mannschaftssport, bei dem eine gut funktionierende Ball-Hand-koordination Grundvoraussetzung ist. Ich habe es gehasst.

Ich möchte wirklich nicht von mir behaupten, jemals besonders sportlich gewesen zu sein, jedoch besitze ich hier und da fabelhafte Inselbegabungen, mit denen selbst eine vermeintliche Niete wie ich im Konsenz eines kleinen sportlichen Wettkampfs glänzen kann. Allerdings nicht mein 4.Klasse-Grundschul-Ich. Denn dieses Mädchen war dazu verdammt, diverse Handball-Sportstunden überleben zu müssen, ohne direkt einen Heulkrampf zu erleiden. Denn wie wir alle dem Mannschaftsgedanken entnehmen können: Beim Schulsport-Handball wurden Teams gewählt. Stunde um Stunde. Und da saß ich nun, auf der Bank, unter den Nieten, die niemand so wirklich gern in seiner Mannschaft haben wollte.

Vergange Woche war es mal wieder soweit: Ich sah mich wieder einmal alleine auf der Bank sitzen. Grund dafür war die Verkündung von Hochzeit und Schwangerschaft eines sehr gut befreundeten Pärchens. Zuvor hatten ebenfalls zwei weitere Freunde ihr frisch gebackenes Pärchenglück mitgeteilt und so wuchs in mir mal wieder dieser vermeintliche Druck, dass auch in meinem Liebesleben mal wieder ein kleiner Meilenstein erreicht werden könnte. Es ist ein größtenteils vollkommen künstlich erzeugter Druck, den man als Single in solchen Phasen verspürt und doch sorgt er genau dann für erhebliche Sorgenfalten.

Werde auch ich jemals mitspielen dürfen?

Es ist schlichtweg besch… Denn das einzige, was jenes Gedankenkarussel nach sich zieht ist die eigene Fokussierung auf die vermeintliche „Schwäche“. Vielleicht bin ich noch immer eine Niete im Handballspielen,   aber ich weiß inzwischen, dass ich in so manch einer anderen Sportart richtig gut performen kann. Und dieses Talent wird sicher auch noch eines Tages von einem Partner erkannt.