Single-Montagskolumne: Die Freundinnen mit den Babys.

Ich freue mich, ich freue mich von Herzen für meine Freundin, als sie mir mit leuchtenden Augen verkündet, ihr zweites Kind zu erwarten. Wir umarmen uns, strahlen beide und erfreuen uns an dieser fabelhaften Neuigkeit. Sogleich fachsimpeln wir über schreckliche Kindernamen, die uns zuletzt unter gekommen sind und sprechen über ihr Vorhaben einer Hausgeburt.

Es ist schlussendlich gefährliches Halbwissen, was immerzu aus mir sprudelt, wenn eine Freundin, Bekannte oder Kollegin mit solch einer Neuigkeit daher kommt. Und immer mehr erwische ich mich dabei. Die kleine Stimme in meinem Kopf beginnt dann schlagartig mich zu mahnen und damit verebbt mein Gebrabbel dann auch meist schnell wieder. Ich wechsel das Thema oder lass meine Freundin einfach erzählen und entgegne dem Erzählten nur noch mit einem Nicken und ein paar schlauen „ahs“ und „ohs“.

Besser ist’s.

Tja. Und auf dem Heimweg geht es dann los. Das Gedankenkarussell. Irgendwas zwischen ich will auch und wird es jemals passieren vernebelt dann meine Gedanken und aus der vermeintlich selbstbewussten jungen Frau wird ein kleines, gedankenverlorenes Wrack.

Das alles klingt unfassbar klischeehaft und vermutlich würde ich als Leser jetzt ebenso beginnen, mit den Augen zu rollen. Aber ja, diese ominöse Uhr scheint in uns Singlefrauen zu ticken und ja, das schmerzt von Zeit zu Zeit. Und das Problem daran ist keineswegs, dass wir dem nicht ad hoc entfliehen können. Vielmehr fehlt am Ende doch einfach die Glaskugel. Der allwissende Erzähler, der uns mit seiner sanften Stimme in die Arme nimmt und sagt, dass am Ende wirklich alles gut werden wird.

Sicher kann es das auch ohne Kinder werden, aber dieses Schwert möchte ich bitte nie schlucken müssen. Zu groß ist die Angst vor dem Schmerz.