Das kulinarisch überzeugende Restaurant “Straßenbahndepot Heiligensee“ – Joe im Interview mit dem Gastgeber René Scheike

Das Restaurant „Straßenbahndepot Heiligensee“ befindet sich in Alt-Heiligensee 73-75, 13503 Berlin. Es liegt direkt im Dorfkern von Alt-Heiligensee am Rande der Metropole Berlin. Ein etwas ruhigerer Stadtteil mit viel Wasser und ideal für ausgedehnte Spaziergänge. Hier in einem ehemaligen Straßenbahndepot hat sich der Inhaber und Chef de Cuisine René Scheike mit seinem Restaurant niedergelassen. Ein wunderbares Ausflugsziel für die Städter der Großstadt oder für die Einwohner aus dem Speckgürtel von Berlin.

RenéScheike hat seine Erfahrung z. B. beim Sternekoch Kurt Jäger in der Hubertushöhe sammeln können. Außerdem im Restaurant “Harlekin“ des Grandhotel Esplanade in Berlin. Ebenfalls war er im “VIVO“ für Sternekoch René Conrads tätig. Unterstützt wird René Scheike in der Küche durch Paul Krieg, der seine Lehre im Palace Hotel Berlin (Restaurant First Floor) absolvierte und einige Jahre im Ausland verbrachte. Im Straßendepot wird eine monatlich wechselnde Speisekarte angeboten. Außerdem gibt es ein Menü des Monats. Die Produkte, die man verwendet, sind zum großen Teil regional, saisonal und mit einigen Cross-over-Elementen veredelt.

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Das Restaurant bietet etwa 45 Plätze, aber eine Reservierung ist von Vorteil. Die Einrichtung kann als gehoben bezeichnet werden. Die Farbtöne sind beherrscht von Weiß, Weinrot, und Schwarz. Für die warmen Tage gibt es ebenfalls ausreichend Plätze im Hof des Straßenbahndepots, Ruhe und entspannte Atmosphäre inklusive. Geöffnet ist das Restaurant Mittwoch-Samstag von 16:00-22:00 h und Sonntag (incl. Feiertage) von 12:00-22:00h.

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Ich traf mich mit René Scheike zu einem Interview und wollte mehr über sein Restaurant und den ihn selber erfahren.

Was wolltest Du als Kind immer werden, war Koch schon damals Dein Traumberuf ?

René Scheike: Nein, aber ich wollte etwas in Handwerksbereich machen. Mein Vater ist Handwerker, er ist Tischler und Dachdecker, und wenn du auf dem Land aufwächst, bist du mit dem Handwerk mehr verbunden als mit der Informatik. Ich habe viele Handwerke versucht, aber keines hat mir so richtig gefallen, da es draußen immer kalt war. Meine Mutter hat dann gesagt, wenn dir kalt ist Junge, dann geh doch in die Küche und so kam ich zum Beruf des Kochs. Meine Lehre machte ich dann im Schloss Hubertushöhe.

Was waren Deine prägendsten Stationen in Deiner Karriere als Koch ?

René Scheike: Das ausschlaggebendste war die Lehre, weil du dort die Basics mitbekommst und das prägt dich für deinen weiteren Berufsweg. Dort habe ich mit tollen Profis zusammengearbeitet, die alle schon über 15 Jahre Berufserfahrung hatten und die haben mir das Rüstzeug als Koch mit auf den Weg gegeben.

Strebst Du Deinen ersten Michelin Stern für das Straßenbahndepot an oder bist Du in dieser Hinsicht völlig tiefenentspannt ?

René Scheike: Ich bin hier total entspannt, weil ich genau gegen den Strom schwimme. Also wir versuchen großartig zu kochen, aber nicht so fein im Detail und unsere Teller sind nicht alle gleich angerichtet, sondern bei uns geht es darum Gerichte regional, saisonal und besonders frisch anzubieten. Bei uns gibt es weniger Chichi auf dem Teller. Bei uns gibt es aber ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dafür können sich unsere Gäste auch völlig entspannt fühlen, unsere Atmosphäre ist locker leger, fast schon tiefenentspannt 😉 . Für mich zählt, das der Gast zufrieden und glücklich nach Hause geht. Von mir werden die Gäste auch fast alle persönlich begrüßt, soweit es meine Zeit erlaubt. Ich finde der Kontakt zum Gast gehört in ein gutes Restaurant und darauf lege ich auch großen Wert bei meinem Service, behandle den Gast wie einen König.

Siehst Du Dich als kreativen Geist in der Küche ?

René Scheike: Meine Kreativität lebt mit der Zeit. Viele Akzente in der Küche müssen ja kreativen Geist als Voraussetzung haben, aber mir geht es mehr um das Gespür für den Gast, was möchte der Gast. Was erwartet dieser. Ich achte sehr auf die saisonalen Produkte, schwinge hier aber keinen Zauberstab. Ich denke, wenn wir bodenständig bleiben mit den saisonalen, regionalen Produkten und diese einzigartig lassen, so wie diese sind, braucht es auch nicht so viel Kreativität, um tolle Gerichte zu kreieren. Ich glaube eher, das ist am Ende gutes Handwerk.

Woher kommen die Ideen für Deine Gerichte ?

René Scheike: Ich orientiere mich an den saisonalen Produkten, was bietet die Region zu welcher Zeit. Ich habe mal angefangen ein Kochbuch zu schreiben und habe dadurch selbst ein Repertoire für ein Kochbuch mit eigenen Rezepten, bestehend aus ca. 4000 Rezepten. Mit der Basis arbeite ich und verändere dann noch ein wenig die Zusammensetzung bei Bedarf.

Wie siehst Du den Gast vom Geschmacksempfinden durch die Lebensmittelindustrie in der heutigen Zeit beeinflusst, durch den Konsum von immer mehr fertigen Lebensmittelprodukten ? Wie weit ist der Gast im Geschmack dadurch beeinflusst, was denkst Du ?

René Scheike: Ich denke, das hängt von der Klientel ab, hier draußen in ländlicheren Regionen sind die Menschen noch nicht so beeinflusst, Städter dagegen schon eher, auch durch den häufigen Konsum von Fast Food und Fertigprodukten, die übersalzt und überzuckert sind. Die Leute hier draußen lieben die Natur und deren Reinheit und wer hier zu uns kommt, der beschäftigt sich auch ein bisschen mit gutem Essen und achtet auch darauf. Ob die Industrie darauf einen Einfluss hat mit ihren Geschmacksverstärkern, das ist das Eine, aber ich glaube eher, sie beeinflusst vielmehr durch den Preis. Der Endverbraucher entscheidet meist anhand des Preises und da reden wir am Ende nicht über Geschmack.

Wie oft wechselt Dein Menü oder einzelne Teile davon ?

René Scheike: Unser Menü wechselt im Vierwochentakt. Haben wir viele geschlossene Veranstaltungen oder Events, kann es auch mal sechs Wochen laufen, damit alle Gäste auch die Chance erhalten, es probieren zu können.

Ticken die Uhren hier draußen in Heiligensee etwas anders, als in der Innenstadt von Berlin und wie beeinflusst das Dein Restaurant ?

René Scheike: Ja sicher läuft das hier draußen etwas anders, als in der Innenstadt, da wir völligvom Touristengeschäft ausgeschlossen sind. Bei uns hier geht das Geschäft nicht bis in die späten Abendstunden, sondern endet um 22:00h. Das ist der Unterschied in der ländlicheren Gegend, die zwar stadtnah ist, aber auch viel von Stammkunden lebt. Hier ist noch alles sehr persönlicher als in der Stadt, da kennst Du die meisten Gäste persönlich.

Mit welchem Produkt arbeitest Du am Liebsten ? Gemüse, Fisch oder Fleisch ?

René Scheike: Eigentlich mit Gemüse. Fisch und Fleisch sind Produkte, die in sich fertig sind und mit Gemüse kann man viel mehr arbeiten. Da kannst du richtig kreativ werden.

Ihr habt im Straßenbahndepot auch eine große Halle für Veranstaltungen und Events, was bietet Ihr dafür an ?

René Scheike: Wir richten auf Wunsch Tagungen, Firmenfeiern, Hochzeiten oder auch andere Events aus. Das erfolgt nach Vereinbarung und wird individuell abgestimmt. Hierfür haben wir eine sehr schöne große Halle im Straßenbahndepot zur Verfügung, haben es aber mit Hochzeiten in letzter Zeit etwas zurückgefahren. Generell ist das auch möglich, aber wir fokussieren uns derzeit mehr auf Tagungen für Firmen.

Für die warmen Tage in Berlin bietet Ihr ausreichend Plätze im Freien an. Das Straßenbahndepot ist natürlich besonders für Ausflügler auch ein attraktiver Anlaufplatz, seid Ihr darauf vorbereitet ?

René Scheike: Sicher sind wir darauf vorbereitet, wer einen Ausflug nach Heiligensee oder Umgebung macht, ist zum Essen im Straßenbahndepot immer gerne willkommen und kann hier die frische Luft dazu gratis genießen. Da wir aber ein reines Restaurant sind, gibt es bei uns keinen Kuchen in eigentlichen Sinne, sondern Desserts nach dem Essen.

Ich habe gehört Du angelst gerne, was waren Deine dicksten Fische ?

René Scheike: Mein schwerster Fisch war so um die 25 Kg, aber darauf kommt es gar nicht so an. Es geht einfach um das Erlebnis und die Entspannung beim Angeln. Ich kann dabei relativ schnell abschalten und mich dabei erholen.

In welchem Land bzw. welcher Stadt würde RenéScheike noch mal ein Restaurant eröffnen wollen ?

René Scheike: Da hab ich mir noch keine Gedanken gemacht und mir fällt da auch spontan nichts ein. Die Lage wäre für mich ein Kriterium.

Wen schätzt Du als Koch ?

René Scheike: Johann Lafer hat mich immer beeindruckt. Wenn ich einen nennen soll, dann ihn. Er ist für mich in der Küche ein Vorbild.

Welchen Sport betreibt RenéScheike zum Ausgleich von all dem Stress, die die Gastronomie so mit sich bringt ?

René Scheike: Ganz einfach, die Familie und drei Kinder sind mein Sport. An freien Tagen gehe ich mit meinem Sohn zum Fußball und kick mit ihm ein wenig, aber ansonsten ist dafür wenig Zeit. Außerdem kommt noch die Gartenarbeit als Sport dazu und das war es dann auch.

Welches ist Dein sogenanntes Leibgericht bzw. Lieblingsgetränk ?

René Scheike: Ein Leibgericht habe ich nicht, du kannst mir alles servieren, was ich auch hier auf der Karte habe. Ich koche immer das, worauf ich gerade Lust habe, also kein Leibgericht. Ein Lieblingsgetränk habe ich auch nicht, ich trinke, worauf ich gerade Lust habe oder wonach mein Körper verlangt.

Was sind Deine Hobbys ?

René Scheike: Fischen und Gartenarbeit sind derzeit meine Hobbys, meine Familie kann ja kein Hobby sein, deshalb fällt das weg.

Auf welche drei Dinge könntest Du nicht verzichten ?

René Scheike: Familie, Angeln und Gesundheit.

Wo machst Du Urlaub, welches Ziel steht noch auf Deiner To-do-Liste ?

René Scheike: Meine Liste ist relativ kurz, ich bin nicht der Sightseeing-Typ, ich verbinde meinen Urlaub mit meinem Hobby, also Angeln. Mich würde aber noch mal eine 5-6 wöchige Frankreichtour reizen. Dabei würde ich mich auf die Natur und gutes Essen konzentrieren.

Welches ist Dein Lieblingsmesser, welches Du nicht missen möchtest ? Kannst Du mir das zeigen ?

René Scheike: Es ist ein klassisches Kochmesser von der Firma Haiku, das ist schon 14 Jahre alt. (zu sehen in der Hall of Knives auf PortalGenussMomente)

Nach dem Gespräch konnte ich mich selbst von einigen der Speisen überzeugen. Es gab selbst marinierten Sherry-Matjes auf grünem Apfel-Gurken-Salat, Lauch-Öl und Senfsauce. Außerdem gebeiztes “Wolowina Rind“ mit Radieschen, Frischkäse und Cracker. Weiterhin gab es Rindertatar mit Kaviar, Salat und “Beelitzer Landei“.

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Sämtliche Gerichte waren frisch, aromatisch und geschmacklich hervorragend zubereitet. Besonders gefiel mir an diesem Tag der wunderbar zarte Sherry-Matjes, der mild und geschmacklich perfekt daher kam. Außerdem war das gebeizte “Wolowina Rind“ aromatisch sehr gelungen.

Der Service im Straßenbahndepot Heiligensee ist freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit und jederzeit aufmerksam, so wie es sich für ein Spitzenrestaurant gehört.

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Fazit: Wer richtig gute Küche genießen möchte und das zu einem sehr fairen Preis, der sollte sich seinen Platz im Restaurant “Straßenbahndepot Heiligensee“ von René Scheike reservieren. Hier bekommt man eine kulinarisch abwechslungsreiche Küche, die im Norden von Berlin ihres Gleichen sucht. Ob Fleisch, Fisch oder Gemüse, es werden Produkte bester Qualität aus dem Umland verarbeitet. RenéScheike und sein Team sind mit seinem Restaurant ein Lichtblick. Die kulinarische Wüste des Nordens von Berlin wird mit dem Restaurant “Straßenbahndepot Heiligensee“ wieder begrünt. Der Ausflug lohnt sich auch für kulinarisch verwöhnte Städter und die Natur hier draußen ist inclusive. Der Weg nach Alt-Heiligensee lohnt sich und vielleicht organisiert man seine nächste Firmenfeier oder Tagung dort, denn es ist auch eine beliebte Event-Location, das “Straßenbahndepot Heiligensee“.

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Ich bedanke mich bei dem sympathischen Chefkoch und Inhaber René Scheike für das freundliche Gespräch und die nette Führung durch sein Restaurant. Weiterhin wünsche ich ihm und seinem ganzen Team viel Erfolg mit dem Restaurant “Straßenbahndepot Heiligensee“.

Bis bald Euer

Joe

Speisekarte aus dem Bericht:

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Route:

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http://www.strassenbahndepot-heiligensee.de/essen-und-trinken/index.html

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