Monday-Talk: Mister „Ghosting-will-gelernt-sein“

Mittwoch? Nein, kann ich nicht.
Donnerstag? Vielleicht spontan. Ah, ich schaff es nicht.
Sonntag? Ähm, da bin ich noch unterwegs.
Dann nächste Woche?!

Eine Woche lang spielten mein Match Malte und ich Dating-PingPong. Mit schlussendlichem Erfolg. Wir trafen uns wirklich in der darauffolgenden Woche. Das hatte zwar am Ende doch nochmal ein wenig Überwindung meinerseits gekostet, aber wer nicht wagt… Ich war nämlich fast schon ein wenig gefangen in unserem Absage/Verschiebungsmodus. Und wenn man da einmal drin ist, tja, dann wird es zumeist eher schwierig. Aber: Wenn man sich dann doch nochmal aufraffen kann, erlebt man bekanntlich umso schönere Überraschungen.

Nun war ich doch ein wenig aufgeregt und neugierig darauf, Malte kennenzulernen. Last Minute Euphorie quasi, denn bis dato hatte mein Unterbewusstsein wohl ebenso wie ich massiv an einem realen Treffen gezweifelt. Nun war es soweit und ich beruhigte mich sogleich, als Malte an unserem vereinbarten Treffpunkt erschien. Groß, Blond und ein sympathisches Lächeln, welches von seinem fast Vollbart umschmeichelt wurde. Malte, ich glaub, ich könnte Dich mögen.

Wir tranken ein erstes Bier, spazierten und irgendwann nahmen wir auf einer Parkbank platz, um uns auch mal in die Augen zu schauen beim Reden. Das klappte gut und so zögerte Malte auch nicht, mich direkt zu küssen. Ein guter Zug, wie ich finde. Denn immerhin hängt so viel vom Küssen ab. Wenn das nicht harmoniert, kann man eigentlich gleich wieder nach Hause gehen. Was soll das denn werden? Und vor allem: Wie soll es denn dann am Ende im Bett funktionieren? Ich würde ja dazu tendieren, dass es dort auch nichts mehr werden kann. Die Kuss-Chemie muss einfach stimmen. Punkt. Und bei Malte und mir würde ich durchaus davon sprechen wollen.

Warum sonst wiederholten wir das Spielchen noch ein paar Mal an diesem Abend?!

Kurzum: Es wurde überraschend zu einem tollen Date, welches auch einige Stunden andauern sollte und schlussendlich vor meiner Wohnungstür endete. Und hier bin ich dann wohl doch eine verkappte Romantikerin: Ich finde es wirklich fabelhaft, wenn man nach einem Date vom Typen nach Hause gebracht wird. Sicher, Berlin ist schon ganz schön groß, aber wenn es sich in irgendeiner Form anbietet, so punktet der Herr an dieser Stelle immens bei mir. Ich war also ein klein wenig angetan von Malte und das auch nicht zuletzt, weil er doch allen Ernstes einen VW-Bulli besaß. Na Mensch, ich sah uns schon an der Küste Südfrankreichs Urlaub machen. Aber zurück auf den Boden der Tatsachen. Malte-säuselig fiel ich an diesem Abend ins Bett und war gespannt, was auf dieses doch wahrlich sympathische Date folgen sollte.

Zunächst einmal: Malte schrieb mir drei Tage später eine Nachricht. Im Zuge unserer Konversation erfragte ich, ob wir denn ein weiteres Date fokussieren wollten? Locker verabredeten wir uns für die nächste Woche.

Sonntag wollte ich einmal nachhaken. Er antwortete, doch irgendwie verabredeten wir noch immer ein konkretes Treffen. Stattdessen gab es halbgaren Smalltalk. Montag, Malte schreibt. Datingtendenzen? Noch immer wage. Am darauffolgenden Wochenende schrieben wir dann endlich mal über konkrete Termine. Ohne Erfolg. Diesmal jedoch nicht, weil es vermeintlich keinem passte, sondern weil er es immer wieder verschob und sich dann auch auf Nachfragen noch immer nicht klar äußerte, ob er jetzt Lust hatte, oder eben nicht. Wäre ja OK gewesen. Verstanden habe ich dieses Pseudo-Ghosting auf jeden Fall nicht.

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