Monday-Talk: Mister Schamlos.

Eigentlich habe ich mich wirklich lange wacker geschlagen. Tinder ist nun seit 5 Jahren auf dem Markt, 3 Jahre benutze ich die App mit Sicherheit bereits. Drei Jahre. Das sind in meinem Fall ungefähr 25 Dates. Geschätzt. Nachzählen habe ich mir nicht getraut. Es wäre mit Sicherheit erschreckend zu wissen, wie viele Frösche ich bereits vergeblich geküsst habe. Aber wie eingangs erwähnt: Ich würde behaupten, mich wacker bis hier her geschlagen zu haben. Denn wenngleich meine Erfolgsquote mehr als negativ ausfällt, so blieb mir doch bis Date Nummer 24 ein Totalausfall erspart.

Dann kam Daniel. Meine 25, oder so. Daniel war mein Samstags-Konterdate. Denn zuvor hatte ich eine herbe Enttäuschung einstecken müssen. Da kam mir ein Ablenkungsdate ziemlich gelegen und zunächst schien es auch recht amüsant zu werden. Daniel hatte einen starken Brandenburger Dialekt und wenngleich ich ihn aufgrunddessen sowie durch sein Äußeres weniger zu meinem Beuteschema zählte, war ich doch guter Dinge, ein nettes Date erleben zu können.

Wir spazierten eine Runde durch Köpenick. Wem das nichts sagt: Nicht schlimm. Auch Berlin hat weise Flecken. Aber ganz nett. Irgendwann beschlossen wir, ein Cafè aufzusuchen. Gute Idee, denn ich als kleiner Kaffeejunkee musste unlängst auch mal auf Toilette. Das zu erwähnen, hätte ich mir besser verkniffen. Daniel, der offensichtlich Mario Barts Bühnenprogramme studiert hatte, konnte sich nämlich ebenso wenig verkneifen, mächtig die Klischeekeule zu schwingen und mir zu erklären, dass ja alle Frauen ständig auf Klo müssten. Aha.

Doch damit nicht genug. Im Café angekommen unterhielten wir uns bei Kaffee und Kuchen über unsere Heimatdörfer sowie unsere Familien. Dies widerum nahm Daniel zum Anlass mir mitzuteilen, dass seine Eltern gern Sex in der Küche haben. Aha.

Es ist schlichtwegs eines dieser Bilder, das nie jemand im Kopf haben wollte und schon aus Reflex ein „Oh, Bitte!“ von sich gibt. Doch soweit nur die Einleitung von Daniels grenzenloser Erzählfreude. Nach dem Kaffee liefen wir in Richtung Bahn und diesen Weg hätte ich wohl wirklich besser allein bestritten. Denn auf selbigen erzählte mir Daniel, dass er es vollkommen normal findet, unter der Dusche zu pinkeln. Aaaha. Brauchte ich diese Info? Handelt es sich dabei um seinen geheimen Fetisch? Und warum um alles in der Welt muss er damit beim ERSTEN DATE ankommen?

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