Das “Big Sur“ befindet sich in der Graefestraße 11, 10967 Berlin. Hier bekommt man kalifornische Küche mit saisonalen und regionalen Produkten präsentiert. Der Inhaber Marvin Lerche ist kein Unbekannter mehr und seit zwei Jahren macht er mit seinem Foodtruck “Gorilla BBQ“ auf sich aufmerksam und heimste schon Auszeichnungen für seine Burger ein.
Das Restaurant & Bar “Big Sur“ ist nach einem Küstenstreifen im US-Bundesstaat Kalifornien benannt. Dieser Landstrich liegt zwischen San Simeon und Carmel. Rund 100 Km umfasst dieser schöne Küstenstreifen und verkörpert das California Dreaming Gefühl der 70er und 80er Jahre. Aber auch heute hat dieser Küstenstreifen nicht an reiz verloren und dieses Gefühl will Marvin Lerche nun seit fast einem Jahr nach Berlin ins Big Sur holen und seine Gäste mit der California Cuisine verwöhnen.
Im Restaurant gibt es nicht nur seine Stadt bekannten und ausgezeichneten Burger, sondern auch Gerichte wie einen “Pulled Kräuterseitling“ mit Süßkartoffelstampf und Trüffelchips. Aber auch Steak vom irischen Bio-Weiderind oder frittiertes Buttermilch-Hühnchen mit Aioli. Also eine Auswahl, die kaum Wünsche übrig lässt.
Das Restaurant ist mit einer ansehnlichen Theke/Bar ausgestattet und bietet auch Plätze im Außenbereich für die warmen Tage an. Ansonsten ist die Einrichtung eher schlicht und die Wände erinnern eher an NY, halt das neue Berliner Flair, ich finde es gut, eine tolle Atmosphäre.
Marvin Lerche ist gelernter Betriebswirt und nicht etwa Koch oder Gastronom und kommt aus Stuttgart. Nach einem Aufenthalt in den USA war er so von Streetfood begeistert, dass er die Idee hatte, mit einer eigenen Grillküche in einem Foodtruck durch Berlin zu fahren, um seine ersten Erfahrungen in der Gastronomie zu sammeln. Hier wurde er schnell mit seinem umgebauten UPS-Wagen in der Streetfood Szene bekannt. Dieses Projekt läuft noch heute und bedient das Publikum auf verschiedenen Events. Das Catering gehört damit auch zu einem festen Bestandteil von Marvin Lerches Gastronomieangebot.
Ich war im Gespräch mit Marvin Lerche und wollte wissen, was seine Pläne mit dem “Big Sur“ und seinem Foodtruck “Gorilla BBQ“ sind und wie er auf die Idee für sein Restaurant kam.
Wie entstand die Idee zum “Big Sur“ nach dem Foodtruck Event “Gorilla BBQ“ ?
Marvin Lerche: Nachdem ich mit dem Foodtruck “Gorilla BBQ“ startete, Catering dazu kam und ich im Sommer noch das Arena Badeschiff dazu nahm, wo wir den Leuten vor Ort Speisen anbieten, kam die Idee für das “Big Sur“ ganz spontan. Ich wollte schon immer etwas mit einem festen Standort machen, hatte aber noch keinen konkreten Plan. Ich musste mich also erst mal erkundigen, was gibt es am Markt für sinnvolle Locations und beauftragte einen Makler mit der Suche. Als endgültiges Ergebnis kam der Standort in der Graefestraße heraus.
Hier mussten wir dann fast 9 Monate renovieren und umbauen. Zwischendurch hatten wir nach einer Teilrenovierung für kurze Zeit eine Pop-up-Bar betrieben und danach weiter renoviert. Ab Oktober letzten Jahres haben wir dann offiziell eröffnet.
Das ganze Konzept für die kalifornische Küche kam ziemlich schnell. Nachdem ich hier den Mietvertrag für das “Big Sur“ unterschrieben hatte. Da ich bei meinem Aufenthalt in den USA, kurz nach dem Studium, bei der Eröffnung eines Restaurants mithalf und so meine ersten Erfahrungen in der Gastronomie sammeln konnte. Dort habe ich die moderne amerikanische Küche kennengelernt und diese Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, setzten wir hier im “Big Sur“ konsequent um.
Wie bist Du auf den Namen für das Restaurant gekommen ?
Marvin Lerche: Auch wieder spontan und er passt einfach gut zur kalifornischen Küche, aber im Gegensatz zu manchen Anderen, es gibt hierfür keine passende Story dazu.
Verwendet Ihr regionale Produkte für Eure kalifornische Küche, was ja momentan total im Trend ist ?
Marvin Lerche: Ja wir verwenden viele regionale und saisonale Produkte in unseren Gerichten, sind aber nicht dogmatisch diesem Konzept verfallen, wie einige andere Restaurants. Ein gutes Beispiel ist hier unser schmackhafter Brandenburger Wildkräutersalat, für den unser Lieferant die Wildkräuter dafür sammelt, welche gerade in der jeweiligen Jahreszeit verfügbar sind in der Region Brandenburg. Diesen Salat haben wir ständig auf der Karte und der Geschmack ändert sich je nach Saison. Dieser Lieferant versorgt uns im Winter auch mit Wildfleisch, frischer geht es nicht. Fisch bekommen wir frisch aus der Markthalle 9 geliefert.
Warum hast Du noch keine eigenständige Internetseite außer Facebook ?
Marvin Lerche: Das ist ganz einfach, wir sind noch nicht dazu gekommen, sind aber gerade dabei den Internetauftritt in Angriff zu nehmen. Ansonsten findet man uns ja auf Facebook.
Bietet Ihr wechselnde Gerichte zu Eurer festen Speisekarte an ?
Marvin Lerche: Na ja, wir bieten “Daily Specials“ zu unserer festen Speisekarte an, die so 3-4 Mal im Jahr wechselt.
Wieso hat es Dich nach Berlin gezogen und warum hast Du Dich für diese Stadt entschieden, um Deine Gastronomieprojekte zu verwirklichen ?
Marvin Lerche: Ich war vorher in München und habe dort als Berater gearbeitet, aber meine Eltern und viele aus meiner Familie wohnen seit Jahren in Berlin, sodass der Bezug zu Berlin schon immer da war. Das war auch der Grund, warum ich das hier gestartet habe. Berlin hat zudem kulinarisch mittlerweile einen richtig guten Ruf und das war ein weiterer Grund für meine Entscheidung.
Treibst Du regelmäßig Sport, um den Stress der Gastrobranche abzubauen ?
Marvin Lerche: Bis vor Kurzem war ich noch regelmäßig schwimmen, aber diese Saison war sehr hart und bei einem 18-Stunden-Tag hast Du keine Zeit mehr dafür. Hier muss sich aber wieder etwas ändern, da es natürlich auf Dauer nicht gesund für mich ist.
In welcher anderen Stadt würdest Du Dir auch ein Restaurant vorstellen können ?
Marvin Lerche: Ich könnte mir das in Hamburg oder Stuttgart vorstellen, vielleicht auch Frankfurt.
Nach dem Gespräch konnte ich mich selbst von einigen der Speisen überzeugen. Es gab die selbst eingelegten Oliven und Mixed Pickles Giardinere, den Brandenburger Wildkräutersalat, die Burrata, die Banh mi Tacos, den Pulled Kräutersaibling (Vegan), den House Burger vom irischen Rind mit Fingerling Kartoffeln und zum Abschluss ein Waldmeistersorbet auf Berliner Weisse Basis mit Gurkensüppchen und süß-knusprigen Noriblättern als Daily Special des Chefkochs.
Beeindruckt haben mich sämtliche Gerichte, jedes auf seine Weise, durch Raffinesse in der Zusammensetzung und die Frische der Produkte. Außergewöhnlich fand ich den Wildkräutersalat, der viele Komponenten enthielt, die mich zu einem Spaziergang durch Brandenburgs Wälder und Wiesen anregten, ein hervorragendes Produkt. Aber auch die Burrata mit der hauseigenen Tomatenmarmelade war ein Gedicht, ganz zu Schweigen vom dem sagenhaft frischem, zarten und auf den Punkt gegarten House Burger. Man was für ein Fleisch. Supergut gewürzte Tacos, denen man die Frische nicht nur ansah. Selbst der Kräutersaibling wurde zum Star, als er die Liaison mit dem Süßkartoffelpüree einging, begleitet von Trüffelchips. Herrlich !
Der Abschluss stand dem Ganzen in nichts nach, diesmal leicht mit den frischen Geschmackskompositionen von Waldmeistersorbet, welches durch seine Berliner Weisse-Basis eine schöne Frische erhielt, in Zusammenspiel mit dem Gurkensüppchen und den crunchigen Noriblättern, die eine leichte Süße hatten. Einfach genau die richtige Erfrischung nach dieser kulinarischen Reise. “California Dreaming“
Auch die Getränke, die hier an der Bar serviert werden, können sich sehen lassen und bringen uns das kalifornische Lebensgefühl näher mit saisonalen Drinks wie z. B. einem “The Garden“, ein auf Ginbasis cremiger Drink mit Minze, Zitrone und Vermouth. Erbsen dienen hier im Shaker für die grüne Farbgebung. Meine absolute Empfehlung ist der florale Mixed Drink “Love in the Message“. Hierbei spürt zuerst die Nase beim Ansetzen des Glases die floralen Noten von Rosen und Himbeeren, bevor die Zunge davon erfährt. Die Bar ist gut bestückt und lädt zu Abenteuern in der Cocktailwelt ein.
Fazit: Für das “California Dreaming“-Gefühl beim Essen geht man in Berlin ab sofort in das “Big Sur“ von Marvin Lerche und lässt sich von seiner modernen kalifornischen Küche im original Berliner Chic verwöhnen. Aber auch seine außergewöhnlich guten Drinks, laden zu einem Ausflug nach Kreuzberg ein. “This is a place to visit now“
Ich bedanke mich bei dem sympathischen Geschäftsführer Marvin Lerche für das freundliche Gespräch und die nette Führung durch sein Restaurant. Weiterhin wünsche ich ihm und seinem ganzen Team viel Erfolg mit dem Restaurants “Big Sur“.
Bis bald Euer
Joe
Route:
Hey,
vielen Dank für solche einen ausführlichen Bericht. In Zukunft werde ich mal versuchen, das Lokal einen Besuch abzustatten.
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