Kennt ihr das auch? Den Drang danach ständig dabei sein zu müssen, nichts zu verpassen – im Grunde genommen alles mitzunehmen, was einem das Leben bietet? Eigentlich ein schöner Gedanke. Doch oft ertappe ich mich dabei, dass mich genau dieser Drang danach nicht mehr zur Ruhe kommen lässt. Fomo oder kurz „The Fear of Missing Out“ nennt sich das Phänomen. Diese Angst nicht immer at the Top zu sein, nicht abschalten zu können. Aber ist das überhaupt wichtig? Ist es nicht vielmehr wertvoller mit sich im Einklang zu sein – im hier und jetzt?
FOMO versus JOMO
Natürlich! Es gibt auch dafür einen Gegentrend. Aber Trends sind immer so eine Sache. Sie kommen und gehen. Sind oft unnötig oder nerven am Ende nur. Dieser Trend ist allerdings wertvoll und kommt eigentlich wie gerufen.
Die Gegenströmung zu FOMO ist JOMO – „The Joy of Missing out“ oder besser ausgedrückt: „Die Freude daran, Dinge zu verpassen“. Luft einatmen. Dinge verpassen? Bisher war man das nicht gewohnt. Hallo? Ich hab ein Handy, ich schreibe Blogbeiträge, ich designe. Und das mit Leidenschaft. Ich muss also immer dabei sein!
Aber genau das ist es. Diese Angst davor sich einfach treiben zu lassen, weg von all diesen Dinge, die mir angeblich so wichtig vorkommen. Entspannen. Das heißt auch mal das Handy wegzupacken, den Laptop zu schließen und sich von der medialen Kraft, die täglich auf uns einschießt – zu distanzieren.
Im Grunde genommen heißt es nicht, sich jetzt wie ein Eremit zu verhalten. Sondern einfach abzuschalten. Einen Weg wieder hin zu sich selbst zu finden. Zu mehr Gelassenheit.
Der Weg dahin
Aber wie? Meditieren wäre eine Variante. Ich hab das einmal versucht. Obwohl ich fest entschlossen war, dass mir das eigentlich nicht liegt. Im Grunde genommen lernt man dabei nichts anderes als Aufmerksamkeit. Seine Gedanken zu fokussieren. Sei es einem Geräusch zu folgen oder einfach einer schönen Erinnerung entgegen zu schwelgen. Einfach allein mit sich selbst. Für viele ein zu entfernter Gedanke. Schließlich ist der Mensch doch gesellig. Aber was spricht dagegen aus diesen Muster zu fallen? Mal was für sich allein zu machen. Einfach mal allein in eine Bar zu gehen oder einen Kinofilm allein zu schauen. Weg von den allgegenwärtigen Konventionen. Es muss uns egal sein, was andere dann denken!
Zu sich selbst finden
Natürlich ist das nicht leicht. Wir folgen doch zugern einfach den Drang, dass man Spaß nur dann haben kann, wenn man eine Gruppe bildet. Aber genauso und umso mehr wichtiger ist es, bei sich zu sein. Seine Gedanken, Ängste, Träume, Wünsche und Sorgen auch zuzulassen. Das gelingt nur, wenn man mit sich auch mal allein ist. So findet man auch vielmehr zu sich selbst.
Andere Beispiele für ein gelungenes JOMO:
- Brauch ich unbedingt, das neuste It-Peace? Mich im Angesicht andere zu sonnen und diesen Ego-Push zu erwarten ? Warum nicht mal das shoppen sein lassen. Spart auch Geld.
- Feiern oder Party machen. Dabei sein ist alles? Was bringt es einem? Einen Kater und the boy next to me ist wohl auch nicht gleich dabei. Besser: Buch und Weinchen.
- Zu allem und jeden „Ja“ sagen? Macht krank und man fühlt sich nicht gut dabei. Lieber öfters „Nein“ sagen. Bringt wieder die Balance – zu uns selbst zurück.
Also einfach mal alles sein lassen. Zu sich kommen – an der neue Lebenseinstellung pfeilen und sollte doch einmal einer fragen sagen: das ist jetzt cool. Das ist Jomo.
Somit auf ins neue Lebensgefühl!
schön geschrieben
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Danke, sowas freut uns immer sehr.
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Danke für diesen Beitrag. Ich glaube, diesem Trend folge ich schon lange, ich wußte nur die Bezeichnung nicht… 😉
Und doch, sollte ich noch viel mehr bzw, weniger machen, um noch mehr zu Ruhe zu kommen (auch ein Paradoxon, oder?) . Ist aber ein schöner Anstoß, den man gut brauchen kann.
ganz liebe Grüße
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Liebe emmitsomo! Wir freuen uns, dass DU nun die Bezeichnung für deine Lebenseinstellung gefunden hast. Einen herzlichen Gruß auch an dich.
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